Stimmt, in sicherer und kompetenter Obhut sind sie auf jeden Fall. Allerdings gibt es bei der Cloud-Lösung zwei doch recht verschiedene Modelle, die sich in wichtigen Punkten unterscheiden. Darum wollen wir uns das heute genauer anschauen. Also zuerst zu den Basics: Wie im Einleitungsartikel schon erwähnt, ist die Softwarearchitektur bei der Private Cloud-Lösung so angelegt, dass jeder Nutzer im Rechenzentrum einen eigenen Server für seine Software innehat. Der Softwareaufbau unterscheidet sich also letztendlich gar nicht gross von dem der On-Prem-Variante. Bei der Public Cloud hingegen sind die Daten mehrerer Nutzer auf einem Server gespeichert, sodass die Softwarearchitektur in der Weise anders angelegt ist, als dass die Nutzerdaten innerhalb des Servers voneinander getrennt gespeichert werden können. Um diesen Aufbau zu erlangen, muss die Software also schon von Beginn an anders programmiert sein.
Soweit zu den Unterschieden – aber was sind die Vorteile?
Bevor wir uns die Vorzüge dieses Modells für den Endnutzer anschauen können, ist es erstmal hilfreich, den allgemeinen Mehrwert zu verstehen: Neben den Vorteilen in Bezug auf die Datensicherheit, die ein Rechenzentrum mit seinen Sicherheitsstandards bietet, ist hier zum einen die deutlich effizientere Serverauslastung beim Public Cloud-Modell zu nennen. Dadurch, dass die Daten mehrerer Kunden innerhalb eines Servers verarbeitet werden, kann die Auslastung besser geplant werden – das Ergebnis ist eine höhere Effizienz. Im Gegensatz dazu stehen die auf einzelnen Servern verarbeiteten Daten bei der Private Cloud- und On-Prem-Variante: Aufgrund der ungleichen Auslastung ist hier die Lastverteilung deutlich ungünstiger. Damit ist die Public Cloud ein grundlegend ökonomischeres Modell, das verfügbare Ressourcen besser nutzt und die Auslastung in optimale Abstimmung miteinander bringt.
Klingt schon mal gut – ist jedoch noch nicht alles…
Dass die Software verschiedener Kunden auf einem Server verwahrt werden, hat noch (mindestens) einen weiteren Vorteil: einheitlich, schnell und einfach können Updates durchgeführt, Bugs gefixt, neue Versionen aufgespielt und Anpassungen vorgenommen werden – schliesslich kann über diesen einen Server gleichzeitig auf alle Dienste zugegriffen werden. Durch diesen einheitlichen Zugriff vereinfacht sich die Instandhaltung und Pflege erheblich.
Kaufen oder mieten? – Die verschiedenen Geschäftsmodelle und der Kostenvergleich
Aus den veränderten technischen Möglichkeiten der Public Cloud ergibt sich nun auch ein anderes Geschäftsmodell als wir es von On-Prem und Private-Cloud kennen. Hier wird es also vor allem für den Endnutzer interessant! Das Business-Modell der älteren On-Prem- und Private Cloud-Lösung beruht auf dem klassischen Lizenzverkauf, also quasi dem Verkauf des Nutzungsrechts der Software an den Kunden. Dieser ist nach Bezahlung des Einmalpreises auf unbeschränkte Zeit befugt, die erworbene Software zu nutzen. Mit dem Kauf der Software ist der Nutzer jedoch vollständig selbst verantwortlich für ihre Wartung, Pflege und Instandhaltung. Neuere Versionen müssen nachträglich dazugekauft, mögliche Bugs selbst gefixt oder Updates eigenständig installiert werden. Bei der Public Cloud ist demgegenüber ein Abomodell gängig, also das Mieten der Software gegen einen monatlichen bzw. jährlichen Betrag. Hier gilt «all inclusive»; es werden somit alle Leistungen vom Softwareanbieter übernommen – von der Installation der neusten Softwareversion bis zum Fixen technischer Probleme.
Und was heisst das jetzt für meine Kosten? Ich hätte es gerne gut und günstig…
Ein Vergleich der Kosten über den gesamten Lebenszyklus der Softwaresysteme ist leider nicht ganz einfach. Schliesslich sind die Geschäftsmodelle komplett verschieden, sodass für einen Vergleich alle anfallenden Kosten aufgerechnet werden müssen. Beim Lizenzverkauf der On-Prem- und Private Cloud-Lösung wird die Software erworben und ihre Entwicklungskosten sind im Einmalpreis enthalten. Allerdings kommen zu diesem Betrag jegliche Kosten zusätzlich hinzu, die mit ihrer Instandhaltung einhergehen – und das kann ziemlich kostspielig werden. Zu diesen versteckten nachträglichen Kosten für Aktualisierung, Wartung und Support kommen noch interne Personalkosten hinzu – schliesslich müssen sich Fachleute um die Umsetzung kümmern. Auch der Vorteil, die Software an spezifische, individuelle Anforderungen eines einzelnen Unternehmens flexibler anpassen zu können, geht einher mit hohen zusätzlichen Entwicklungskosten und Personalaufwänden. Letztendlich kommt beim Modell des Lizenzverkaufs also zu dem zunächst niedrig wirkenden Einmalbetrag eine ganze Reihe zunächst verborgener Kosten hinzu – ganz abgesehen von notwendigem IT-Personal, das auf die Instandhaltung der Software spezialisiert sein sollte.
Demgegenüber sind in den Abonnementskosten der Public Cloud-Lösung alle Kosten für die Entwicklung, Aktualisierung, Pflege, Support und Datensicherheit inkludiert. Versteckte zusätzlichen Kosten entfallen damit komplett und die Instandhaltung der Software wird gänzlich vom Softwareanbieter übernommen. So profitiert der Kunde ohne jegliche weitere Kosten von den neusten Funktionen, den aktuellsten Updates und Sicherheitsstandards – und das ohne eigenen Personal- und Organisationsaufwand. Neben der deutlich höheren Effizienz ermöglicht dies dem Unternehmen in seiner Budgetrechnung eine höhere Planungssicherheit bezüglich der jährlichen IT-Kosten.
Ein Résumé
Für manch einen mag es noch immer eine attraktive Möglichkeit sein, Software über einen Einmalbetrag zu kaufen und auf unbegrenzte Zeit Zugriffsrechte zu besitzen – vielleicht nicht zuletzt, weil dies das im Vergleich zum neueren Abomodell altbewährte Verfahren ist. Ausgehend von der Gegenwart und den heutigen technischen Voraussetzungen muss man jedoch feststellen, dass der alleinige Kauf einer Software nicht mehr wirklich zeitgemäss ist und wenig der Realität der heutigen Softwarenutzung entspricht. So ist neben der einmaligen Entwicklung der Software ihre fortwährende Instandhaltung, Wartung und Aktualisierung für eine sinnvolle Nutzung elementar. Eine nicht gepflegte Software wird quasi unbrauchbar. Aus diesem Grund entspricht ein Abomodell, bei dem die Softwarebetreuung ohne Zusatzkosten und Personalaufwände vom Softwareentwickler als Spezialist für seine eigene Software durchgeführt wird, deutlich eher den heutigen Gegebenheiten. Darum ist das Abomodell der Public Cloud-Lösung das Format der Zukunft – eine immer breitere Nachfrage unterstützt dabei technischen Fortschritt und neue innovative Anwendungsmöglichkeiten.
Meine Daten On-Prem auf dem unternehmenseigenen Server vs. als Cloud-Lösung extern im Rechenzentrum lagern – anderer Ort, andere Zugriffsweise, andere Verantwortlichkeiten. So weit, so klar. Aber inwiefern ist es jetzt relevant, in welcher Form meine Daten innerhalb der Cloud gespeichert werden? Schliesslich sind sie doch im Rechenzentrum und damit von Profis betreut und sicher verwahrt, oder?