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Von der Theorie zur Praxis: Vanillaplan als Cloud-Lösung

Elena Höppner
de Elena Höppner Content Marketing 14.04.2022

On-Prem, Private Cloud, Public Cloud – die letzten Wochen haben wir uns mit diesen Begriffen beschäftigt und die Theorie dahinter beleuchtet und verglichen. Jetzt wollen wir mal schauen, wie das Ganze in der Praxis bei Vanillaplan aussieht! Dazu haben wir den Gründer von Vanillaplan und IT-Spezialisten Remigius Stalder zu allen spannenden Fragen rund um dieses Thema interviewt.

Hallo Remi, vielen Dank, dass du dir heute Zeit für unser Interview nimmst. Wir haben uns in unseren letzten Artikeln mit den Unterschieden von On-Prem, Private Cloud und Public Cloud beschäftigt. Welches Modell wird bei Vanillaplan verwendet?
Wir haben eine Software as a Service, d.h. die Software ist so organisiert, dass alle, die damit arbeiten, effektiv auf derselben Instanz arbeiten. Es ist also im Grunde genommen eine Public Cloud.

Ok, was sind die Vorteile davon und warum wird dieses Modell bei Vanillaplan verwendet?
Die Vorteile sind sehr vielfältig: Zunächst ist es so, dass alle Kunden auf derselben Instanz arbeiten, d.h. es gibt zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur eine Version. Das macht die Wartung deutlich einfacher und bringt auch mit sich, dass keiner der Nutzer selbst Updates installieren muss. Da die ganze Infrastruktur zentral gewartet wird, fallen auch all die mühsamen Wartungsarbeiten, die man sonst hat, einfach weg. Weiterhin wird natürlich auch die Sicherheit der Daten zentral gemanagt.

Das hört sich gut an. Du hast es schon ein bisschen angedeutet: Was sind dabei konkret die Vorteile für die Nutzer?
Dadurch, dass die ganze Infrastruktur zentral organisiert ist, ist es für Vanillaplan möglich, Updates, Backups, die komplette Wartung und Pflege der Software zu übernehmen. Da man nur eine Installation gleichzeitig pflegen muss, wird die ganze Sache extrem vereinfacht und der Nutzer muss sich nicht darum kümmern.

Angenommen Vanillaplan würde als On-Prem oder Private Cloud statt als Public Cloud angeboten werden. Wäre es dann so, dass die Kunden selbst die Softwarepflege übernehmen müssten oder z.B. für Updates, die am Ende du oder Vanillaplan durchführt, bezahlen müssten?
Ja im Wesentlichen ist es das. Also wenn es in einer Instanz pro Kunde läuft, dann müsste jede Instanz separat installiert, konfiguriert und gewartet werden – und das wäre dann in der Obhut des Kunden, egal ob er das selbst macht oder jemanden damit beauftragt. Und ich denke, dass sich dadurch diese Aufwände vervielfältigen; mit der Anzahl der Installationen ergibt das auch eine weniger günstige Kostenstruktur.

Also eigentlich sowohl für den Kunden als auch für Vanillaplan? Es ist also einfach ineffektiver?
Genau.

Das waren jetzt die Vorteile, gibt es auch Probleme dabei, bzw. wenn das alles so vorteilhaft ist, warum nutzt dann nicht jeder die Public Cloud und das Software as a Service-Modell?
Ja, es sind zwei Sachen. Das eine ist, dass viele Programme nicht so erstellt wurden, dass sie in der Public Cloud funktionieren würden. Das andere ist, dass die Leute daran gewöhnt sind, dass Software bei ihnen entweder auf dem eigenen Rechner oder zumindest auf dem firmeneigenen Server läuft. Sie kennen es so, dass sie die Software quasi besitzen, die Daten bei ihnen bleiben und das Haus nicht verlassen. Damit entsteht so eine Wahrnehmung von Sicherheit, von der ich aber glaube, dass sie trügerisch ist. Insbesondere, da ja in letzter Zeit die Cyberangriffe drastisch zunehmen. Und ich glaube auch, dass es gerade für einen Kleinbetrieb, der das selbst managen möchte, fast unmöglich ist, dasselbe Niveau an Sicherheit zu gewährleisten, wie wenn die Software in einer gemanagten Umgebung läuft.

Also du siehst eigentlich wenig Vorteile, sondern eher eine trügerische Sicherheit?
Ich sehe vor allem die trügerische Sicherheit und die schlechte Kostenstruktur. Es gibt auch viele Leute, die dazu geneigt sind und es empfehlen, einen Umbau von der eigenen IT in die Cloud durchzuführen. Das betrifft einfache Sachen wie die Speicherung und Bearbeitung von Dateien, wie man es beispielsweise von Office 365 kennt. Oder auch bei Google, wo man z.B. E-Mail in der Cloud nutzt. Selbst Telefonie findet heute häufig in der Cloud statt und ist natürlich von der Kostenstruktur her günstiger, als wenn man eine eigene TK-Anlage physisch im Haus stehen hat.

So wie du es beschreibst siehst du also eigentlich in der Public Cloud-Lösung eher die Technologie der Zukunft und der Grund, dass einige es noch nicht nutzen, liegt deiner Meinung nach darin, dass sie die Art und Weise, ihre Software zu betreiben, noch nicht auf dieses Format umgestellt haben?
Ja, auf der einen Seite sind es die Endnutzer, die noch nicht auf Cloud-Lösungen umgestellt haben. Auf der anderen Seite natürlich auch viele Software-Anbieter, sei es im Bereich ERP oder auch im Bereich Bausoftware. Sie haben ihre Software ursprünglich als monolithische On-Prem Software entwickelt, d.h. so, dass sie auf einem Server bei der Firma läuft; das wird sich aber in Zukunft nicht durchsetzen. Im Wesentlichen müssten sie ihre Software vollständig neu entwickeln, wenn sie die Sicherheit haben möchten, dass das Cloudkonzept und die Mandantenfähigkeit wirklich korrekt umgesetzt werden.

Sehr interessant, vielen Dank für das Interview, Remi!